USB 2 - Erfahrungen und sonstiges Zeug

Moderator: Patrick

Mungomango
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Beitrag von Mungomango »

Nun habe ich schon seit einigen Tagen USB 2 in Gebrauch. An USB habe ich einen Kartenleser und ein ZIP-Laufwerk hängen. Beide Geräte laufen unter USB 2 ohne Probleme, vom "Diskettenname ist nicht eindeutig" mal abgesehen.

Die Geschwindigkeit ist schon höher als bei USB 1.1. Aber nicht so schnell wie am PC. Ich habe die Karte des Palms flugs auf den PC gesichert und die Karte auf den Iyonix losgelassen. Als Testobjekt diente ein riesiges Foto mit 31 MB. Die Speicherkarte des Palms ist eine sog. Ultra II, welche 14 MB/s Schreib- und 18 MB/s Lesegeschwindigkeit hat. Das Foto ist in etwa drei Sekunden auf der Karte. Das 750er ZIP erreicht am PC mit dem 31-MB-Foto etwa fünf bis sechs MB Schreibgeschwindigkeit, angegeben sind sieben MB. Na ja, das wird wohl nur erreicht, wenn man während des Schreibvorgangs im Handstand in der Nase bohrt ;-)

Und am Iyonix? Da erreichen beide Geräte etwa 1,6 MB/s Schreibgeschwindigkeit und etwa 2,5 MB/s Lesegeschwindigkeit. Das ist für USB 2 nicht berauschend, aber ein deutlicher Zuwachs zu USB 1.1

Wenn man das ZIP mit lauter kleinen Futzeldateien füttert, bricht die Schreibgeschwindigkeit auf wenige KB/s zusammen. Das habe ich am PC nicht getestet. Allerdings sind viele kleine Dateien für Wechselplattensysteme immer ein Graus, da die Zugriffszeiten nicht so dolle sind. Erst recht nicht beim ZIP, die sind da besonders lahmarschig.

Zum ZIP möchte ich noch was einfügen. Meine Erfahrungen mit dem SCSI-ZIP100 im RiscPC waren rundherum gut. Auch was die Haltbarkeit der Medien angeht. So habe ich ein Medium als HD für die PC-Karte verwendet. Das ging ohne Probleme, die Diskette funktioniert sogar noch heute. Die mechanische Qualität der 750er ZIP erreicht aber nicht mehr den Standard, welchen das 100er bot. Die Betriebsgeräusche des 750er sind nerventötend. Zum Glück geht das Laufwerk recht schnell in den Standby-Modus. Auch beim Auswerfen der Disk sind die geräusche nicht sehr vertrauenserweckend. Es klingt alles nicht mehr so satt und massiv wie es beim 100er der Fall war.

Unter USB 2 läuft jetzt bei mir das HID-Progrämmchen. Vorher ist es böse abgesemmelt und hat gleich das ganze System mitgenommen. Das HID verwende ich wegen meiner Maus. Ich habe eine Microsoft IntelliPoint Optical Maus (aua, nicht hauen ;-), welche auch ein Scrollrad hat. Mit HID kann man das Rad immer verwenden, was sonst nur bei einigen Programmen (z. B. NetSurf) funktioniert hat. Beim Filer hat es nicht geklappt. Jetzt funktioniert es sogar bei Oregano2.

Auch wenn ich nicht gerade ein Freund vom M$ bin; ich habe jedenfalls noch keine besseren Mäuse gesehen. Egal ob mit oder ohne Kugel. Die Maus hat für meine Griffel eine gute Form, die Tasten sind schön leichtgängig und das Rad griffig. Auch der Klick mit dem Rad (dritte Maustaste) geht genauso schön leicht wie die beiden Maustasten. Oft muß man auf das Rad fast mit dem Hammer hauen, wenn man damit klicken will. Das ist unter RISC OS mit der Menütaste nicht optimal.

Grüße

Lars
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Mungomango
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Beitrag von Mungomango »

Oh, sch**ße, Fazit vergessen *g*

USB 2 am Iyonix ist durchaus sinnvoll, wenn man oft Daten über USB schiebt. Für Leute, die nichts mit Speicherkarten u.s.w. am Hut haben, lohnt das kostenpflichtige Upgrade nicht. Womit wir beim nächsten Punkt sind: Bevor man in den Genuß von USB 2 kommt, muß man erst mal eine mindestens 44 Euro dicke Kröte schlucken. Die Preispolitik von Castle finde ich hier sehr schlecht. Neue Iyonix bekommen USB 2 gratis, bereits vorhandene User müssen zahlen.

ACHTUNG: Einige Geräte (Kameras, etc.), welche unter USB 1.1 funktionierten, funktionieren evtl. unter USB 2 nicht mehr. Das haben einige User berichtet.

Grüße

Lars
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Mungomango
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Beitrag von Mungomango »

Ich habe gerade eine Olympus µ300 Kamera am Iyonix getestet - läuft einwandfrei :)

Grüße

Lars
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Ellminster
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Beitrag von Ellminster »

[quote="Mungomango"]...Bevor man in den Genuß von USB 2 kommt, muß man erst mal eine mindestens 44 Euro dicke Kröte schlucken...[/quote]
Wenigstens gibt es hier ein USB-Upgrade, was man vom Wintel-Markt nicht gerade behaupten kann. Eine USB V1.x bleibt genau das - eine USB V1.x. Kein Treiber für Windows oder Linux kann daran etwas ändern.
Wieso funktioniert das eigentlich beim IYONIX??? Hat der etwa seine Hardware für USB V2.0 von Anfang an mitgeliefert bekommen??? Dann ist/war Castle ja doch zeitweilig dem PC-Markt voraus...*freu* :D
Mungomango
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Beitrag von Mungomango »

Wenn die Hardware nur USB 1.1 kann, helfen die besten Treiber der Welt nichts, daran was zu ändern. Der Iyonix hat Hardwareseitig USB 2.0 - der Treiber dafür kam jetzt.

Grüße

Lars
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Ellminster
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Beitrag von Ellminster »

Ahja, dann verstehe ich Deinen Frust über die Extra-Ausgaben ein wenig. Aber vielleicht tröstet es Dich, daß XP den USB V2.0 Standard selbst überhaupt gar nicht geregelt bekommt. Es handelt sich dabei eher um einen Billig-USB-Anschluß, der nicht einmal die IEEE1394 Bestimmung erfüllt. :)

Vielleicht sollte man sowas öfters in die Öffentlichkeit bringen, aber vermutlich wird das auch nichts an der Sturheit der DOSen-User ändern... :(
Mungomango
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Beitrag von Mungomango »

Frust ist zuviel - eher fader Beigeschmack. Und der kommt daher, weil neue Iyonix USB 2.0 serienmäßig haben und "Altkunden" nochmal zahlen müssen.

Es macht aber schon einen Unterschied, ob man mit 0.9 MB/s oder 2 MB/s Daten schreibenü kann.

Grüße

Lars
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Ellminster
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Beitrag von Ellminster »

Ich dachte, USB V2.0 sei jetzt 480 Mbit/s schnell? Scheinbar lohnt es sich wohl doch nicht, diese Schnittstelle sooo schnell zu machen, wenn die angeschlossenen Geräte dieses Tempo überhaupt gar nicht mitmachen. Vielleicht hatte ich ja doch recht zu behaupten, daß es nichts bringt, alle Geräte heute auf USB umzurüsten (vor allem Drucker und Scanner, die ja bereits ihren eigenen Port haben - und zwar PARALLEL)... ;)

Ich will jetzt aber nicht nochmal dieses Thema aufrollen, daß wir ja schon zur Genüge in einem anderen Thread hatten... :D

Sieh es doch einfach als eine Art Preisverfall an! Der IYONIX kostet heute (2 Jahre nach Markteinführung) immer noch das Gleiche wie damals. Ist es denn da nicht logisch, daß man USB heute kostenlos anbietet?
Andererseits hast Du vollkommen recht Dich zu ärgern, da der IYONIX von Anfang an mit USB-Schnittstelle auf den Markt kam, die noch nicht einmal funktionierte (und DAS bei einer USB-Tastatur!)...*grrr* :(
Das Gleiche gilt auch für die 1000 Mbit/s Ethernet-Schnittstelle, die m.E. auch noch nicht richtig unterstützt wird. Und das bei einem Prozessor, der einem Pentium IV bei Weitem überlegen ist??? Schlechtes Spiel... ;)
Mungomango
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Beitrag von Mungomango »

USB 2 ist 480 MBit schnell. Doch leider läßt sich diese Geschwindigkeit unter RISC OS nicht nutzen. Ob eine Festplatte an USB oder intern (UDMA 133) angeschlossen ist, macht auf dem PC z. B. keinen Unterschied.

An RISC OS kann man keine USB-Platten betreiben, weil es eine Grenze von 2 GB gibt. Es sei denn, jemand treibt eine maximal 2 GB große USB-Platte auf. Aber da stellt sich die Frage, was man mit einem solchen "Plättchen" will ;) Genauso kann man keine Speicherkarten per Kartenleser betreiben, die größer als 2 GB sind. Und dann gibt es noch den SCSI-Treiber, der nur Blockgrößen von 256, 512 oder 1024 verträgt. Außerdem kann man angeschlossene Massenspeicher, egal welcher Art, nicht formatieren. Es gibt mehrere Dinge, die man unter RISC OS umschiffen muß, um USB-Massenspeicher zu verwenden.

Die momentan beste Lösung ist das 750 MB ZIP-Laufwerk. Das kann nach eigenen Tests am PC etwa 5 MB/s schreiben, an RISC OS etwa 1.6 MB/s. Das läuft am Iyonix ganz gut, vom gelegentlichen "Diskettenname nicht eindeutig" und anschließendem Reset mal abgesehen. Aber das betrifft jedes Massenspeicherteil an RISC OS und USB. Wenn man ein Medium formatieren muß (war bei mir einmal der Fall), dann muß man es schnell an den PC (oder Mac) anstöpseln. Die Mobilität ist ja das praktische Element an den USB-Dingern.

Andere Dinge, wie z. B. Mäuse, Drucker oder Scanner, machen weniger Probleme. So habe ich schon verschiedene Laserdrucker (Brother und Kyocera) mit PostScript und den Epson C84 Farbtintendrucker am Iyonix betrieben. Läuft wie's Zäpchen. Der Epson ist mein Hauptdrucker, der Brother kommt für Textsachen dran. Man darf nur nicht beide Drucker an USB gleichzeitig anstöpseln, sonst funktioniert es nicht. Es gibt aber ein kleines Progrämmchen, das das regelt.

Grüße

Lars
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hubersn
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Beitrag von hubersn »

[quote="Mungomango"]USB 2 ist 480 MBit schnell. Doch leider läßt sich diese Geschwindigkeit unter RISC OS nicht nutzen. Ob eine Festplatte an USB oder intern (UDMA 133) angeschlossen ist, macht auf dem PC z. B. keinen Unterschied.
[/quote]

So kann man das nicht sagen. Je nach IDE-Bridge und je nach USB2-Chipsatz schwanken die Geschwindigkeiten auch in der PC-Welt beträchtlich. Mit ungünstigen Kombinationen kann man schonmal bei unter 5 MB/s landen. Die Top-Performance, die ich bisher in Benchmarks gesehen habe, lag bei rund 20 MB/s. Liegt wohl am mangelnden Durchsatz der IDE-USB2-Bridges.

Wieviel theoretisch möglich wäre bei optimalen Gerätschaften, da streiten sich die Geister. 60 MB/s minus Protokolloverhead - und der liegt jenseits der 20%. Man ist also doch ziemlich weit von UDMA133 entfernt.

[quote="Mungomango"]
An RISC OS kann man keine USB-Platten betreiben, weil es eine Grenze von 2 GB gibt.
[/quote]

Falsch. Man kann keine Platte größer 2 GB betreiben, falls diese formatiert ist in einem Format, welches durch ein Image Filing System im RISC OS implementiert ist. Sprich: FAT. Es sei denn, man verwendet David O'Sheas DOSFS2, das ist aber nicht wirklich stabil.

Filecore-Platten können durchaus größer sein, ich glaube die aktuelle Grenze ist 256 GB fürs derzeitige Filecore. Castle/Tematic haben da schon einiges behutsam modernisiert, es dann aber letztlich nicht ganz durchgezogen - von der API her würden 16 Exbibyte je Partition/Laufwerk und 256 Partitionen/Laufwerke pro FS gehen.

[quote="Mungomango"]
Es sei denn, jemand treibt eine maximal 2 GB große USB-Platte auf. Aber da stellt sich die Frage, was man mit einem solchen "Plättchen" will ;) Genauso kann man keine Speicherkarten per Kartenleser betreiben, die größer als 2 GB sind. Und dann gibt es noch den SCSI-Treiber, der nur Blockgrößen von 256, 512 oder 1024 verträgt.
[/quote]

Argh. Es ist das Filecore, welches diese Einschränkungen hat. Der SCSI-Treiber unterstützt die Blockgröße, die das Gerät ihm vorgibt.

[quote="Mungomango"]
Außerdem kann man angeschlossene Massenspeicher, egal welcher Art, nicht formatieren. Es gibt mehrere Dinge, die man unter RISC OS umschiffen muß, um USB-Massenspeicher zu verwenden.
[/quote]

Wäre mal interessant, den DiscInit drauf anzusetzen. Aber FAT-Formatting geht damit natürlich nicht. Hat aber mit USB-Massenspeicher wenig zu tun, denn ein entsprechendes Tool gibt es auch nicht für SCSI oder IDE - Power-tec hats mal versucht, hat aber nie ein gültiges FAT hingekriegt.

Steffen
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