Verfasst: 06 Mär 2005, 17:50
Nachdem ich mir MusicMan zum MP3 encoden gekauft habe, habe ich mich mit der Kombination MP3 und RISC OS auseinandergesetzt. Diesen Test wollte ich auf dem RiscPC und auf dem Iyonix ausführen. Leider hat mein RiscPC aufgrund seiner Defekte enorme Probleme beim Zugriff auf die HD, sodaß er sehr oft Fehlermeldungen ausgab und der Vorgang abgebrochen wurde. Daher ist dieser Test nur auf dem Iyonix zu Ende gemacht worden.
MusicMan setzt auf die als Freeware erhältlichen MP3-Encoder auf. Das heißt, daß man auch völlig zum Nulltarif MP3s unter RISC OS encoden kann, dann allerdings in der Kommanozeile und nicht DAU-gerecht per Maus ;-) Wer es DAU-gerecht haben will, muß etwa 35 Euronen abdrücken. Ob man das als teuer oder als OK empfindet, liegt wohl im Ermessen jedes einzelnen Users. Da scheiden sich die Geister.
MP3 und RISC OS? Welch Widerspruch, wird manchem Leser durch den Kopf gehen. MP3s encoden ohne FPU? Da braucht man aber viel Kaffee...
Dazu jetzt mehr. Zum MP3 encoden sollte als Minimum ein SA-RiscPC da sein. Oder man läßt den Rechner einfach über Nacht laufen ;-) Mit MusicMan wird der SHINE-Encoder mitgeliefert. Weiter werden noch LAME, BladeEnc (nur für 7500SE) und OggVorbis unterstützt.
MusicMan kommt in einer durchsichtigen, etwa DIN A5 großen Tüte daher. Darin ist eine Diskette (verstärkt durch zwei dicke Pappen, die mit einem Gummi zusammengehalten werden) und diverser Papierkram. Sehr nobel ;-)
MusicMan unterstützt auch diese "komische CD-Datenbank" im Internet. Jede CD hat eine individuelle Nummer. MusicMan liest diese Nummer und holt sich von dieser CD-Datenbank den Titel des Albums und die Titel der Lieder. Diese Infos werden natürlich in die MP3s eingearbeitet (ID3Tag), sodaß diese Infos auch auf dem MP3-Dudler zur Verfügung stehen, sofern der Dudler das unterstützt. Das machen mittlerweile fast alle Geräte. Man kann einstellen, von welchem Server MusicMan diese Infos holen soll. Das macht MusicMan mit einem Progrämmchen, das !AcornCD heißt und in MusicMan integriert ist. Ich habe diese Funktion allerdings deaktiviert, weil !AcornCD mal gerne absemmelt. Außerdem schaue ich den MP3-Dudler sowieso nicht an. Ich drücke auf "Play" und fertig. Genauso lasse ich mich, wenn ich am Iyonix sitze, von !DigitalCD berieseln, ohne draufzuschauen.
Die Bedienung von MusicMan erklärt sich von selbst, das "Handbuch" braucht nicht konsultiert zu werden. OK, Handbuch ist für einen einzigen Zettel etwas dick aufgestrichen ;-) Egal, man braucht jedenfalls keine Anleitung. Was man aber braucht, ist ein CD-Laufwerk, welches Audio extrahieren kann. Das können dummerweise (gewollt?) nicht alle CD-LW. Ich habe den Iyonix mit CD-Brenner (Sony) gekauft und habe zusätzlich noch das CD-LW aus dem RiscPC eingebaut. Das ist ein Samsung 52x, den genauen Typ kenne ich nicht. Beide können Audio extrahieren. Allerdings ist der Sony-Brenner dabei etwa doppelt so schnell. Außerdem extrahiert das Samsung-Teil wohl etwas "unsauber", da es in der MP3 Störgeräusche gibt, welche mit dem Sony-Gerät nicht auftauchen.
Nun zum Kern des Pudels, dem Encoden. Der LAME-Encoder (danke für's Mailen, HöMi) produziert schon bei 128 kbit ansehnliche (anhörliche :-) Qualität. Und braucht dafür aber selbst auf dem Iyonix eine halbe Ewigkeit. Nämlich etwa doppelt so lange, wie das Lied Spielzeit hat. Und das im Singletask :-/ In weiser Voraussicht habe ich nicht gleich eine ganze CD encodet. Man kann den Vorgang aber jederzeit abbrechen.
Nun zur mitgelieferten SHINE-Engine. Die geht schon schneller zur Sache. Um nicht zu sagen, verdammt schnell. Für 6:45 Minuten Musik braucht SHINE auf dem Iyonix etwa 1:30 Minuten. Und das im Multitasking! Das ist mehr als anständig, wenn man bedenkt, daß keine FPU da ist. Hut ab. Die Qualität bei 128 kbit ist allerdings nicht so prickelnd. Es werden recht seltsame "Flüsterfahnen" in die Musik eingewebt. Es hört sich tatsächlich so an, als würde ständig im Hintergrund getuschelt und geflüstert, mit einer Mischung aus Kettenrasseln. Vor allem im hohen Mittelbereich fällt dieser Effekt sehr stark auf und nervt. Mit 192 kbit ist es genauso... ähhh... beschissen. Ab 256 kbit wird die Qualität plötzlich anständig und recht tauglich.
Es ist egal, welche Qualität man eingestellt hat, SHINE braucht immer gleich lange zum Encoden. Schade ist nur, daß man knackig Speicherplatz braucht, um gute Qualität zu bekommen. Das ist bei Flash-Playern nicht optimal. Bei HD-Playern, die teilweise schon 60 GB haben, ist es wohl eher egal, wieviel Platz ein Lied verbraucht.
Fazit: MP3 encoden und RISC OS? Es geht. Es geht gut. Es geht schnell. Es ist mit MusicMan sehr komfortabel :-)
+ kann gratis gemacht werden
+ Geschwindigkeit
+ Komfort mit MusicMan
o gratis nur per CLI
- Mit LAME lahm
- SHINE braucht Platz für gute Qualität
Grüße
Lars
MusicMan setzt auf die als Freeware erhältlichen MP3-Encoder auf. Das heißt, daß man auch völlig zum Nulltarif MP3s unter RISC OS encoden kann, dann allerdings in der Kommanozeile und nicht DAU-gerecht per Maus ;-) Wer es DAU-gerecht haben will, muß etwa 35 Euronen abdrücken. Ob man das als teuer oder als OK empfindet, liegt wohl im Ermessen jedes einzelnen Users. Da scheiden sich die Geister.
MP3 und RISC OS? Welch Widerspruch, wird manchem Leser durch den Kopf gehen. MP3s encoden ohne FPU? Da braucht man aber viel Kaffee...
Dazu jetzt mehr. Zum MP3 encoden sollte als Minimum ein SA-RiscPC da sein. Oder man läßt den Rechner einfach über Nacht laufen ;-) Mit MusicMan wird der SHINE-Encoder mitgeliefert. Weiter werden noch LAME, BladeEnc (nur für 7500SE) und OggVorbis unterstützt.
MusicMan kommt in einer durchsichtigen, etwa DIN A5 großen Tüte daher. Darin ist eine Diskette (verstärkt durch zwei dicke Pappen, die mit einem Gummi zusammengehalten werden) und diverser Papierkram. Sehr nobel ;-)
MusicMan unterstützt auch diese "komische CD-Datenbank" im Internet. Jede CD hat eine individuelle Nummer. MusicMan liest diese Nummer und holt sich von dieser CD-Datenbank den Titel des Albums und die Titel der Lieder. Diese Infos werden natürlich in die MP3s eingearbeitet (ID3Tag), sodaß diese Infos auch auf dem MP3-Dudler zur Verfügung stehen, sofern der Dudler das unterstützt. Das machen mittlerweile fast alle Geräte. Man kann einstellen, von welchem Server MusicMan diese Infos holen soll. Das macht MusicMan mit einem Progrämmchen, das !AcornCD heißt und in MusicMan integriert ist. Ich habe diese Funktion allerdings deaktiviert, weil !AcornCD mal gerne absemmelt. Außerdem schaue ich den MP3-Dudler sowieso nicht an. Ich drücke auf "Play" und fertig. Genauso lasse ich mich, wenn ich am Iyonix sitze, von !DigitalCD berieseln, ohne draufzuschauen.
Die Bedienung von MusicMan erklärt sich von selbst, das "Handbuch" braucht nicht konsultiert zu werden. OK, Handbuch ist für einen einzigen Zettel etwas dick aufgestrichen ;-) Egal, man braucht jedenfalls keine Anleitung. Was man aber braucht, ist ein CD-Laufwerk, welches Audio extrahieren kann. Das können dummerweise (gewollt?) nicht alle CD-LW. Ich habe den Iyonix mit CD-Brenner (Sony) gekauft und habe zusätzlich noch das CD-LW aus dem RiscPC eingebaut. Das ist ein Samsung 52x, den genauen Typ kenne ich nicht. Beide können Audio extrahieren. Allerdings ist der Sony-Brenner dabei etwa doppelt so schnell. Außerdem extrahiert das Samsung-Teil wohl etwas "unsauber", da es in der MP3 Störgeräusche gibt, welche mit dem Sony-Gerät nicht auftauchen.
Nun zum Kern des Pudels, dem Encoden. Der LAME-Encoder (danke für's Mailen, HöMi) produziert schon bei 128 kbit ansehnliche (anhörliche :-) Qualität. Und braucht dafür aber selbst auf dem Iyonix eine halbe Ewigkeit. Nämlich etwa doppelt so lange, wie das Lied Spielzeit hat. Und das im Singletask :-/ In weiser Voraussicht habe ich nicht gleich eine ganze CD encodet. Man kann den Vorgang aber jederzeit abbrechen.
Nun zur mitgelieferten SHINE-Engine. Die geht schon schneller zur Sache. Um nicht zu sagen, verdammt schnell. Für 6:45 Minuten Musik braucht SHINE auf dem Iyonix etwa 1:30 Minuten. Und das im Multitasking! Das ist mehr als anständig, wenn man bedenkt, daß keine FPU da ist. Hut ab. Die Qualität bei 128 kbit ist allerdings nicht so prickelnd. Es werden recht seltsame "Flüsterfahnen" in die Musik eingewebt. Es hört sich tatsächlich so an, als würde ständig im Hintergrund getuschelt und geflüstert, mit einer Mischung aus Kettenrasseln. Vor allem im hohen Mittelbereich fällt dieser Effekt sehr stark auf und nervt. Mit 192 kbit ist es genauso... ähhh... beschissen. Ab 256 kbit wird die Qualität plötzlich anständig und recht tauglich.
Es ist egal, welche Qualität man eingestellt hat, SHINE braucht immer gleich lange zum Encoden. Schade ist nur, daß man knackig Speicherplatz braucht, um gute Qualität zu bekommen. Das ist bei Flash-Playern nicht optimal. Bei HD-Playern, die teilweise schon 60 GB haben, ist es wohl eher egal, wieviel Platz ein Lied verbraucht.
Fazit: MP3 encoden und RISC OS? Es geht. Es geht gut. Es geht schnell. Es ist mit MusicMan sehr komfortabel :-)
+ kann gratis gemacht werden
+ Geschwindigkeit
+ Komfort mit MusicMan
o gratis nur per CLI
- Mit LAME lahm
- SHINE braucht Platz für gute Qualität
Grüße
Lars