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Verfasst: 28 Jul 2020, 08:56
von dr.zeissler
Moin,

ich habe meinen A4000 gestern mal wieder in Betrieb genommen und ein wenig probiert, dabei sind mir verschiedene Dinge aufgefallen. Vielleicht kann da jemand etwas zu sagen, der mehr Erfahrungen in diesem Bereich hat.

Kann man den Grafikchip so einstellen, dass er den Monitor auf eine andere Auflösung schaltet, wenn die 15khz Modi schaltet.

Hintergrund:
Ein BL702 bleibt bei 1024x768 und skaliert das Bild im 15Khz Modus. Aber das Bild sieht einfach nicht gut aus. Die Farben sind schlecht, daher habe ich einen Nec 71vm dran, der mir am Amiga und Atari-ST beste Dienste leistet und das weitaus bessere Bild hat. Leider wird dieser Monitor bei 15kz immer in 640x240 geschaltet, was bei den unsäglichen und eigentlich total behämmerten 256x256 Pixel zu den besagten fehlenden 16 Pixeln führt. Ich kann mir nur aussuchen, ob die oben oder unten fehlen :(

Am Amiga mit Scandoubler in 31/50 wird dieser Bildschirm auf 720x576 geschaltet, was auch die 320x256 am Amiga sauber und vollständig darstellt. Die Frage ist also, gibt es einen internen/externen scandoubler oder eine andere Softwarelösung um die fehlenden Pixel darzustellen?

Mein Scartkabel was ich am 1084 verwendet habe macht in Verbindung mit einem Samsung 15" LCD Fernseher mit Scarteingang ein durchwachsenes Bild. Die Spiele sehen gut aus, der Desktop ist allerdings nicht gut und das Bild flimmert/wackelt die ganze Zeit. Im direkten Vergleich ist der 71vm ein Segen, da steht das Bild am Desktop wie eine Eins.

Der Sound kommt mir im direkten Vergleich dumpf und undifferenziert vor. Liegt das an den schlechten Samples? Da hört sich der Amiga im direkten Vergleich deutlich besser an. Ich habe im Netz aber auch schon recht guten Sound vom Archimedes gehört. Vielleicht ist der interne LS nicht so dolle.

Mein original-Mäuse sind alle hinüber, da geht der Mauspfeil nur noch in eine Richtung. Dass das jetzt beide haben ist natürlich nicht so prickelnd. Ein Kumpel hat schonmal daran "herumgedoktert", ich glaube dass das jetzt noch schlechter ist. Ich verwende daher derzeit einen PS/2 Adapter, aber eigentlich würde ich gerne lieber die Originalmaus verwenden.

Ich suche schon sehr lange nach Erweiterungen für meinen A4000. Angeblich gibt es ein PC-Karte (X86) dafür. Vermutlich mit 286/386/486 oder so. Sowas hat nicht zufällig jemand übrig?

Ich muss mich echt mehr mit dem Rechner beschäftigen...im Gegensatz zu zig anderen Maschinen ist der A4000 aber aufgebaut und (leider nur) gelegentlich im Einsatz.

Gruß
Euer Doc

PS: Ich muss da echt noch mal Zeit investieren http://riscosblog.huber-net.de/classic- ... insteiger/

A4000 - Mein ARM-Rechner (bevor die AS von Apple kommen)

Verfasst: 28 Jul 2020, 09:21
von hubersn
dr.zeissler hat geschrieben: Kann man den Grafikchip so einstellen, dass er den Monitor auf eine andere Auflösung schaltet, wenn die 15khz Modi schaltet.
Du kannst den MonitorType auf SVGA konfigurieren, dann gibt es keine 15kHz-Modi, sondern Letterbox-Varianten mit 31kHz Zeilenfrequenz.

configure MonitorType 4
Der Sound kommt mir im direkten Vergleich dumpf und undifferenziert vor. Liegt das an den schlechten Samples? Da hört sich der Amiga im direkten Vergleich deutlich besser an. Ich habe im Netz aber auch schon recht guten Sound vom Archimedes gehört. Vielleicht ist der interne LS nicht so dolle.
Der interne LS ist Grütze. Aber auch der analoge Ausgang ist wegen verpfuschter analoger Filterstufe nicht so toll. Das "Gamer's Upgrade" von IOC damals hat den Filter überbrückt und einen eigenen besseren mitgebracht. Wie das beim A4000 geht, weiß ich aber nicht - normalerweise gibt es Pins auf dem Mainboard, um den Sound direkt nach dem VIDC abzugreifen (also ungefiltert). Da muss man aber höllisch aufpassen, weil der VIDC da ein bisserl empfindlich ist.
Ich suche schon sehr lange nach Erweiterungen für meinen A4000. Angeblich gibt es ein PC-Karte (X86) dafür. Vermutlich mit 286/386/486 oder so. Sowas hat nicht zufällig jemand übrig?
Es gab solche x86-Minipodules, aber die gelten als eher rar. Gab es in der 386- und Pseudo-486-Variante, die 486er waren "SLC"-Modelle von Cyrix, mit einem echten 486er performancetechnisch leider nicht vergleichbar.

Im Gegensatz zur Risc PC-PC-Karte war da quasi ein kompletter PC auf dem (Mini-)Podule inklusive Speicher, der Host hat dann nur die Grafik-/Soundausgabe beigesteuert.

Gruß
hubersn

Verfasst: 30 Jul 2020, 03:21
von Raik
Sorry, ich bin zeitlich aktuell zeitlich ziemlich dicht.
Ich kann noch immer nicht sagen ob A5000 und Karte funktionieren...
Ich habe eines der letzten Modelle für die A-Reihe, soweit ich mich erinnere und nach Aussage der damaligen Händler als "Alleinstellungsmerkmal" einen "Math-CoPro" bestückt.
Die Karte war damals teuerer als der A5000 selbst.
WIN95 lief nicht obwohl die "MSWIN TestCD" von damals sagte "WIN95 ready".
DRDOS6 + GeoWorks Ensemble und eine "Studenten-DOS-Version" von AutoCAD auch. RStab (Statikprogramm) sogar mir Parallelport Dongle.

A4000 - Mein ARM-Rechner (bevor die AS von Apple kommen)

Verfasst: 30 Jul 2020, 05:30
von Raik
Irgendwie ist mein "Bildchen", das ich hochgeladen habe, verschwunden.
Dann halt anders ;-)

Bild

Für die Grafik gibt es einen Treiber, der den ARM3 als "Grafikchip" "missbraucht".

Verfasst: 30 Jul 2020, 06:37
von dr.zeissler
Danke, diese Karte sieht interessant aus. Da brauche ich aber noch irgendwie einen Adapter, wenn ich die in den A4000 stecke? Denn der sieht ja so aus:

https://www.flickr.com/photos/94839221@ ... 1567058268

Sofern diese PC-Karte in meinem A4000 funktioniert, müsste ich nur noch wissen, ob Du die überhaupt abgeben willst und was ich Dir dafer überweisen soll, oder sofern Du irgendwelche andere Hardware suchst, bspw. PC/AT(bspw. 3dfx)/AMIGA/ATARI etc. gebrauchen kannst.

Beste Grüße
Doc

Verfasst: 30 Jul 2020, 06:45
von dr.zeissler
hubersn hat geschrieben:Du kannst den MonitorType auf SVGA konfigurieren, dann gibt es keine 15kHz-Modi, sondern Letterbox-Varianten mit 31kHz Zeilenfrequenz. configure MonitorType 4
Dann gehen ja die Spiele nicht mehr in 15khz. Somit verliere ich halt die 16 Zeilen, weil der Monitor 640x240 schaltet.
hubersn hat geschrieben:Im Gegensatz zur Risc PC-PC-Karte war da quasi ein kompletter PC auf dem (Mini-)Podule inklusive Speicher, der Host hat dann nur die Grafik-/Soundausgabe beigesteuert.
Sowas nutze ich bereits erfolgreich am MegaSTE, wäre toll sowas auch am A4000 benutzen zu können.

Ich verwende bei fast allen Maschinen entsprechende PC-Karten, so spare ich mir das Aufstellen von passenden PC's :)

Verfasst: 30 Jul 2020, 09:29
von hubersn
dr.zeissler hat geschrieben:Danke, diese Karte sieht interessant aus. Da brauche ich aber noch irgendwie einen Adapter, wenn ich die in den A4000 stecke?
Die Karte von Raik passt nicht in den A4000, auch nicht mit Adapter. Der Mini-Podule-Slot in A30x0/A4000 ist nur 8 Bit breit, der "normle" Podule-Slot aber 16bit. Alles andere würde elektrisch passen, ich habe da mal was gefummelt um es andersrum zu machen (SCSI Mini-Podule am Podule-Slot des A3000), war aber nie stabil.

Wie ich sagte, die PC-Karte gab es auch als Mini-Podule-Variante, ist aber ultraselten. Ich kenne nicht mal jemand, der schon mal eine live gesehen hat.

Gruß
hubersn

Verfasst: 30 Jul 2020, 10:20
von naitsabes
Das stimmt so - kann'ste glauben - die Karte paßt definitiv nicht in einen 4000er.

Die, die da hineinginge, wäre diese
http://chrisacorns.computinghistory.org ... odule.html

Ich denke man sieht den Unterschied.

Da die aber noch schlechter ins System eingebunden ist, als die 16Bit Bus Karte, ist die wohl auch nur wirklich unter DOS überhaupt benutztbar und das auch zäh. Und es gibt und gab auch nie einen wirklichen Nutzwert für so eine Karte im Rechner, weshalb die eben auch niemand hatte. Dagegen sind die Archimedes/A5000 fähigen wahrscheinlich doch immer mal verkauft worden, weil sie als Kompatibilitätslayer in einem Satzbüro herhalten mußten o.ä.

Win 3.1 sollte auf der Win95 ready Karte aber eigentlich laufen.

Strategisch wäre es wahrscheinlich geschickt(er) gewesen, Aleph1 weiter die Herstellung dieser Karten zu überlassen, auch für den RiscPC.



Zu den Bildern vom A4000

guck mal nach, wieviel Platz auf der "Platte" da jetzt verfügbar sind. Macht man mit Mittelklick aufs Plattensymbol und dann "Free". 63 MByte ??

Und Punkt 2. Die LFAU , die du da eingibst , ist ein Wert, der als Exponent zur Basis 2 vom Programm erwartet wird. Die 512, die Du da eingibst wird vermutlich stillschweigend ignoriert und durch den default Wert ersetzt. Wenn Du also tatsächlich 512 da als Blockgröße haben willst, müßtest Du korrekterweise da eine "9" eintragen, wegen 2 hoch 9 = 512. Das sind dann aber auch nicht die freien Megabyte, sondern die Verwaltungsgröße der Plattenblöcke im Betriebssystem. Für kleine Platten ist "9" da ein guter Wert. Bei größeren Platten muß der Wert entsprechend höher gewählt werden, wenn man den gesamten Plattenplatz benutzen will, wobei es dann noch Obergrenen für die Gesamtgröße der Platte gibt, die nicht überschritten werden können, was vom jeweiligen RISC OS abhängt, je neuer je größer. Es gibt da leider keine richtig schöne Tabelle oder Übersicht dazu, zumindest kenn' ich keine.

Verfasst: 30 Jul 2020, 10:31
von hubersn
naitsabes hat geschrieben:Strategisch wäre es wahrscheinlich geschickt(er) gewesen, Aleph1 weiter die Herstellung dieser Karten zu überlassen, auch für den RiscPC.
Alle (funktionierenden) PC-Karten kamen stets von Aleph1, Acorn hat die eingekauft und umgelabelt. Ähnlich wie später bei den Ethernet-Karten, wo die "Acorn"-Modelle wechselnd von ANT/Atomwide oder i-cubed kamen.

Auch die Risc PC-Karten wurden maßgeblich von Aleph1 entwickelt, vor allem der große Gemini-Brocken für die Anbindung an das OpenBus-Protokoll. Verkauft wurde die Standard-Karte (486SX33) dann von Acorn und die "High-End-Karte" (486DX2-66) von Aleph1. Die !PC-Software kam auch von Aleph1, genau wie die späteren weiterentwickelten PCPro-Varianten.

Neulich hat jemand ein Interview mit Laurie van Someren verlinkt vom Centre of Computing History, da gibt es einige nette Details zum Verhältnis Acorn-Aleph1 und zur Firmenhistorie. Da kann man zwischen den Zeilen rauslesen, dass die Mini-Podules im Education-Markt wohl doch recht wichtig und erfolgreich waren. Die Schulen haben später das Zeugs ja einfach entsorgt, deshalb gibt es vermutlich so wenige Überlebende an der Hardware-Front.

Gruß
hubersn

Verfasst: 30 Jul 2020, 11:36
von naitsabes
hubersn hat geschrieben:... Interview mit Laurie van Someren verlinkt vom Centre of Computing History, da gibt es einige nette Details zum Verhältnis Acorn-Aleph1 und zur Firmenhistorie. Da kann man zwischen den Zeilen rauslesen, dass die Mini-Podules im Education-Markt wohl doch recht wichtig und erfolgreich waren ...

Vermutlich das da
https://www.youtube.com/watch?v=LIW3k0rhNK0

ist ja sehr "ikonisch" mit dieser Augenklappe auf der Stirn. Werd es mal hören, wenns mal besser paßt.


Daß die schon wirklich wichtig waren, war mir ja bewußt, aber, daß die Karten letztlich dann wirklich komplett von da kamen, hätte ich nicht gedacht.

An der Story mit den Schulrechnern kann man aber auch schön sehen, weshalb - schon lange meine "Theorie" - es wohl nicht gut ist, solche Karten so zu befördern. Letztlich haben die in den Schulen ja wahrscheinlich dann sowas wie QBasic und Wordperfect (DOS) darauf benutzt, zumindest gibt es damit dann das Argument, daß man den Industriestandard unterrichte. Aber für die Plattform untendrunter bedeutet es, daß sie a.) nicht mehr benutzt wird und b.) daß sie langfristig nur den Weg bereitet einen PC als Nachfolgegerät hinzustellen.

Privat hat sowas eigentlich dann überhaupt keinen Sinn gehabt, zumindest nicht im A4000 oder A3010 o.ä. Und elendig teuer war die Spielerei auch.
Im RiscPC wäre es evtl. auch VIEL sinnvoller gewesen mal einen DSP oder eine FPA am OpenBus anzuschließen. Oder eben einen zweiten ARM, evtl. auch eine Karte mit mehreren.

Das war aber wohl nicht die Zeit dafür.



https://web.archive.org/web/20000607134 ... ph1.co.uk/

Hatten dafür aber immer ein stylische WebSite - für alle, die das nicht "live" gesehen haben, vielleicht ein schöner History Ausflug.