naitsabes hat geschrieben:Das ist ja witzig, daß der RiscPC die moderneren OS bekommt, als der Lieblingsemulator auf dem PC.
"Witzig" ist das falsche Wort. Ich verwende nahezu ausschließlich eine Standardinstallation von VRPC-DL, weil ich auf multiplen Rechnern unterwegs bin und ich nicht n Keys bereithalten will. Und da steckt halt 4.02 drin. 4.39 habe ich nur im Kern von VRPC-Adjust, der läuft aber nur auf einem einzigen PC und der ist selten an (kein Laptop, eher langsam...wäre auch mal Zeit für ein Upgrade). 4.39 Softload habe ich nie gebaut, lohnt nicht so richtig die Mühe.
VRPC-DL verwende ich vorrangig gegenüber RPCEmu, weil dort Mauser und Netzwerk und HostFS-Multi-Mount funktioniert. Alles andere funktioniert dort ja eher schlechter, VRPC ist im Fensterbetrieb ja unbenutzbar.
Bei mir ist das genau andersherum. Und ja, ich habe 3.7 auf dem RiscPC. Da ist halt einfach das klassische OS dafür.
Nö, das klassische OS des RPC600 ist selbstverständlich 3.5. Macht aber noch viel weniger Spaß. Ich sag' nur maximal 512 MB pro Partition.
(4.02 oder 4.39 würde ich auch noch OK finden) Die Einschränkung mit den Filename-Längen ist durchaus vorhanden, aber das kann man sich angewöhnen - und für alles, wo man doch längere Namen benötigt, gibt es das SEHR SEHR gute Tool namens !RaFS
Ich habe zuviel Lebenszeit verschwendet mit allen möglichen Workarounds für die Filecore-Limitierungen. RaFS ist nicht schlecht, im Recovery-Fall aber ein Albtraum, und es löst nicht das Problem der schlechten Platzausnutzung bei halbwegs brauchbaren Plattengrößen - meine Risc PCs haben alle 80 GB aufwärts. Alternativen wie LongFiles, Win95FS, X-Files und TBAFS hatte ich alle mal in Nutzung...auch hier gibt es gravierende Nachteile.
Dazu kommt, dass ich öfter mal Platten umhänge zwischen den verschiedensten Gerätschaften, da wäre es eine doch unschöne Einschränkung, alle E+-Platten auf den RO3.7-Geräten nicht lesen zu können. Datenaustausch via Netzwerk ist auf den Risc PCs halt doch eher gemächlich.
DHCP ist auch sowas, was ich dort nicht brauch, da wird sowieso klassisch eine IPv4 Adresse vergeben und dann klappts in ausreichendem Maß.
Ich war ja öfter mal auf der Messe als Aussteller mit dem Risc PC, da war "statische IP" immer ein Riesen-Act. Deshalb war mir DHCP immer wichtig. Ein echter "Time Saver" - allein der Albtraum, bei meinen zig Gerätschaften die Adressen zu verwalten...ich hatte zweitweise im Haus mehrere dBoxen im Betrieb, die auch alle statische IPs brauchten, da wird das zur echten Herausforderung.
Wenn Dir das OS als solches gefällt und Du es benutzen magst, weil es eben einfach ganz schön ist, würde ich ja empfehlen einen Rhaspberry Pi zu nehmen und auf den dann die modernste Variante draufzuspielen. Da reicht i.P. auch ein kleiner mit SingleCore, die 300MHz extra der QuadCore Pi's merkt man sowieso für alles was damit geht sowieso nicht so sonderlich.
Ein kleiner Pi ist auch als Netzwerk-Server via Acorn Access für die alten Kisten nicht zu verachten. Löst auch das Dateisystemproblem recht elegant. Auch wenn RISC OS 3.1 so seine Probleme hat mit eher langen Dateinamen, wie ich neulich rausfinden musste. Und der RAM-Bedarf von den Netzwerk-Modulen ist auch nicht zu verachten.
Allerdings ist der CPU-Unterschied und auch der Speichergeschwindigkeitsunterschied zwischen RPi 1 und RPi 2/3 schon gewaltig, viel größer als die Taktfrequenz vermuten lässt. Weil ARM11 vs. Cortex-Axx.
An den neuen Version finde ich es richtig häßlich, wenn da so Fehlermeldungen kommen, daß XY keine 32 Bit Apllikation ist und darum gar nicht erst versucht wird das Programm zu starten.
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine 26bit-Applikation "aus Versehen" auf einem 32bit-OS läuft, ist halt sehr gering. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie stattdessen das ganze System runterreißt, ist hingegen erheblich.
Der RiscPC leider mittlerweile viel zu selten, auch wenn es die in sich stimmigste Maschine ist, nur noch getoppt von den echten Klassikern.
Ich habe neulich wieder mit A3000 und A5000 rumgespielt. So richtig Spaß macht das nicht, wenn man auf Software aus der Risc PC-Zeit zurückgreifen will. Man läuft ständig gegen die Limits von der Video-Auflösung/-Farbtiefe über die doch gemächliche Geschwindigkeit (Mode 28 auf einem ARM2...viel Spaß) bis zum Speicherlimit von typischerweise 4 MiB. Ich hatte einen A5000 auf UniBoot aufgerüstet und eine Netzwerk-Podule, ein IDE-Podule und ein SCSI-Podule am Start. Wenn alle dafür notwendigen Module mal im RAM sind, kann man nicht mal mehr Impression Style und ArtWorks gleichzeitig starten.
Da ist viel Verklärung der Vergangenheit im Spiel
Gruß
hubersn