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Verfasst: 18 Sep 2018, 06:36
von MarkL
Hallo,

ein netter Engländer, mit dem ich schon seit Monaten in Kontakt bin, hat mir nun seinen A420 für Portokosten zugeschickt. Ich habe ihm versprochen noch angemssen zu zahlen, wenn ich den Archie wieder hinbekomme, ansonsten geht er wieder zurück auf die Insel. Er hatte nach eigenen Angaben Probleme, überhaupt eine Monitoranzeige zu bekommen.
Power-LED- und Festplattenaktivität hat er feststellen können, mehr nicht. Das ist aber nur die Spitze des Eisberges. Nun fand ich sowohl einen VIDC-Enhancer und ein ARM3-Upgrade in dem Kasten. Das CPU-Upgrade war lose und verbogen, weil eventuell die werksmäßig schräg verbaute Floppy lose war und es beim Transport bearbeitet hat. Vielleicht war es aber auch schon vorher beschädigt, da der Besitzer mir überhaupt nichts vom ARM3 erzählt hat. Der hat schon seit fast 30 Jahren Acorn-Rechner ist aber als Musiker nicht so technisch bewandert.

Mein Plan bisher:

1) CPU-Pins und Sockelkontakte wieder gerade biegen, erledigt:passt mechanisch wieder

2) VIDC Enhancer ausbauen, erledigt

3) Floppy,Festplatte und Expansion-Subplatine zum besseren Zugriff auf die CPU-Sockelei ausbauen, erledigt

4) 9-auf-15-Poliges VGA-Kabel/Adapter besorgen: Bitte um Hilfe, woher wenn nicht aus China oder selbst bauen ?

5) Einschalten und schauen ob der BenQ912 mit Analogue-RGB klarkommt und ich schonmal einen Textscreen bekomme

Spricht etwas gegen dieses Vorgehen. Könnt Ihr mir bitte einen Hinweis zu einem Shop in Deutschland oder dergleichen für das Monitorkabel geben ? Lohnt es , sich mit dem BNC-Anschlüssen für einen Hires-Monitor auseinanderzusetzen. Könnte ich über diese Buchsen mit dem Benq etwas improvisieren um ein Bild zu erhalten ?

Ohne Floppy,Festplatte und Expansionboard mache ich doch nicht noch was/mehr kaputt ?

Danke und Grüße
Mark


Ist die ARM3-Platine so korrekt ausgerichtet ?
https://www.forum64.de/index.php?attach ... otale-jpg/

Und das ist sie aus der Nähe:
https://www.forum64.de/index.php?attach ... -arm3-jpg/

CPU-Type VL86C020

Verfasst: 18 Sep 2018, 10:55
von naitsabes
Die Bilder im C64 Forum sind nur für angemeldete Benutzer zu sehen - mithin also für alle die hier klicken eher nicht. Man sieht also nix.

Beim VIDC Enhancer ausbauen ist es mit Ausbauen i.a. nicht getan. Dort müssen dann die Links (Jumper) die da vorher an den Anschlußstellen saßen, wieder RICHTIG(!) installiert werden.

Prinzipiell sollte Ausbauen von Floppy, HDD, Expansionslots keinen Ärger machen.

Bei der verbogenen CPU ist wichtig wirklich die Kontakte gut zu kontrollieren und evtl. mal noch auf dem Board nach abgescherten Metallsplittern Ausschau zu halten.
Ausrichten sollte eigentlich anhand der abgeschrägten Ecke im Sockel definiert sein. Wenn nicht, lieber mal nach der Originaleinbauanleitung suchen (z.B. bei Simtec.co.uk oder ChrisWhy).

Ich würde ja vorschlagen ein Kabel selbst zu bauen und außerdem insbesondere einen Videomonitor anzuschließen (alternativ SCART TV). Das nimmt eine ganze Menge potentiellen Ärger raus. Zumal der VGA Modus des 420 nur so ein "in etwa" Standard ist. Die Videomodi dagegen sind schon passend zum Standard.
Die HighRes Buchse ist nett, aber zum Testen einer unkommunikativen Maschine eher ungeeignet. Da muß man nämlich, glaube ich mich zu erinnern, auch noch was im Inneren umstecken. Möglicherweise ist aber auch genau das schonmal gemacht worden, der Rechner lief also evtl. mit MonoHighRes und VIDCenhancer - was bedeutet, daß Du sowieso mal aller relevanten Jumperpositionen auf dem Board nachkontrollieren solltest ! Manuals gibt es bei drobe und bei qubeserver.

Bauanleitungen für Videokabel sind immer hinten in den UserGuides gewesen. Die Videobuchsen beim Archimedes folgen in Teilen einem eigenen Standard, d.h. wenn kein Kabel dabei ist, wirst Du sowieso zumindest die Belegung kontrollieren müssen, wenn Du ein altes PC Kabel organisierst.


Eine eingebaute Floppy hat den großen Vorteil, daß sie per Blinkcode (das Lämpchen leuchtet in bestimmten Mustern) Fehler während des Hochfahrens mitteilen kann. Manchmal ists ja doch was anderes (RAM Defekt o.ä.).
Wichtig ist auch der Einschalt-Beep, wenn der kommt, ist schonmal die Basis OK, auch wenn da evtl. noch kein Bild da sein sollte.

Verfasst: 18 Sep 2018, 11:26
von MarkL
Laut Servicemanual ist der Connector PL4a wohl für den VIDC-enhancer:

Internal clock selection. 4 way 2 row 0.1- pitch.
For pinout see silk screen on PCB; links fitted 1
to 2, 3 to 4.
1 CKSYS 24 MHz system clock.
2 Feed to VIDC clock
3 Sync
4 0 V

D.h. ich muss 2 Jumper setzen:
1 mit 2 verbinden, da kann ich ja vorher die 24 MHz, die ich dem VIDC so zuführe mal messen,
3 und 4 Ausrichtung ergibt sich dann automatisch.
Ich gehe eher davon aus, dass die Verbindung parallel zur Rückseite des Gehäuses erfolgt und nicht parallell zur Seitenwand.
Ohne Jumper zu starten und zu messen, macht doch auch erstmal nichts weiter kaputt ?

Der industrieübliche EGA-auf-VGA-Adapter wird wohl in der Tat nicht passen, wenn ich so die Stiftbelegung im Manual sehe und zum EGA-Standard vergleiche, schade.

Verfasst: 18 Sep 2018, 11:44
von naitsabes
Ohne Jumper an der Stelle sollte klappen, dann halt ohne Bild. Da wundert sich halt der VIDC, warum kein Takt anliegt.
Wahrscheinlich kommt dann aber auch kein Einschalt-PEEP mehr, weil der Sound auch im VIDC erzeugt wird, d.h. Rechner sieht sehr stumm aus, obwohl er eigentlich läuft, wenn der VIDCtakt wegfällt oder der VIDC selbst defekt ist.

Jumper dort ohne sicheres Wissen über die richtige Richtung aufstecken, würde ich aber nicht machen.
Dort wird direkt(!) an/in den VideoChip das Clocksignal angelegt - ich vermute, daß es eher ungesund ist, wenn man da +5V oder sowas anbringt (wegen diesem Direktlink klappt das ja auch nur mit diesen Enhancern so einfach, weil man durch diesen Jumperblock, einfach den anderen Quarz an den VIDC anhängen kann; aber es ist trotzdem noch ein Übertakten).

Den on-board Oszillator testen macht natürlich überaus Sinn.
Ich dachte ja bis vor einem 3/4 Jahr, daß die nicht kaputtgehen, habe dann aber anderes gelesen. Und wenn man die Möglichkeiten hat, sollte man das sicher auch mal messen.

Wichtig ist i.Ü. auch, daß Du Dir die Einbaurichtung von dem VIDC Enhancer aufschreibst, für den Fall, daß er mal wieder rein soll.

Verfasst: 18 Sep 2018, 12:44
von naitsabes
https://c.web.de/@319393254845973400/43 ... 4353627444

Sicher von da, oder ?
Keine Ahnung, ob es nochmal Unterschiede zum 420 gab. Da steht auch, daß die Beschriftung auf dem Mainboard zu beachten ist.

Verfasst: 18 Sep 2018, 22:21
von hubersn
MarkL hat geschrieben: Der industrieübliche EGA-auf-VGA-Adapter wird wohl in der Tat nicht passen, wenn ich so die Stiftbelegung im Manual sehe und zum EGA-Standard vergleiche, schade.
Ich betreibe meinen A310 und meinen A3000 mit hundsgewöhnlichen 9-to-15pin Adaptern von Amazon. Geht prima. MonitorType auf SVGA, getrennte Syncs konfigurieren und einen "verzeihenden" VGA-Versteher-Monitor anstöpseln, dann kommt auch Bild.

Zur Not den "Monochrom"-Chinch an etwas FBAS-fähiges anschließen, dann gehen nur die PAL-Modi (MonitorType auf 0) und nur Graustufen, aber zum Testen mag das reichen.

Gruß
hubersn

Verfasst: 19 Sep 2018, 06:27
von MarkL
Danke für den Input. Diverse tolerante Monitore habe ich schon . Hauptsache ich mache den VIDC nicht kaputt bei der Probiererei. Was ist eigentlich der beliebteste Wackelkandidat in Sachen Empfindlichkeit unter den Archimedes-ICs ?

Mein ARM3-Board ist von CJE Micros, aber die Anleitung hier zeigt ein ganz anderes Board:

http://chrisacorns.computinghistory.org ... E_ARM3.pdf

Bei meinem steht noch ein FPA-Subboard senkrecht drauf. Das würde ich einfach abziehen, da ich ja gar keinen CoPro habe.
Die angeschrägte Markierung am Sockel auf dem Mainboard sehe ich schon. Die fluchte ich dann mit dem erhabenen Punkt(?) auf dem Arm3-Chip an einer seiner 4 Ecken, oder ? Die Platine wird ja nicht die Leiterbahnen um 90 Grad oder mehr noch drehen ?

Verfasst: 19 Sep 2018, 06:32
von MarkL
naitsabes hat geschrieben:https://c.web.de/@319393254845973400/43 ... 4353627444

Sicher von da, oder ?
Keine Ahnung, ob es nochmal Unterschiede zum 420 gab. Da steht auch, daß die Beschriftung auf dem Mainboard zu beachten ist.
Ja die Info ist aus diesem Manual von Chris' Acorn Site.
Das Manual hat mir auch verraten, dass die Jumper für 4 MB gesetzt sind, alle RAM-Plätze sind ja auch besetzt, dann passt das. 4 ROMS von 92 sind auch drin, dann ist das sicher RiscOS3. Das könnte ein netter Gebrauchsrechner werden, wenn er denn zum Laufen kommt. Mein A7000 ist ja stilistisch nicht so das Ding, wenn das RiscOS zum Arbeiten und Programmieren auch schon Spaß bereitet. Der A3010 ist mir dazu immer zu lahm gewesen.

Verfasst: 19 Sep 2018, 10:08
von naitsabes
MarkL hat geschrieben:... Was ist eigentlich der beliebteste Wackelkandidat in Sachen Empfindlichkeit unter den Archimedes-ICs ?
Gute Frage. Ich würde ja vermuten, daß es der IOC ist, einfach weil der teils ziemlich direkte Konnektionen zur Außenwelt hat.
MarkL hat geschrieben:Mein ARM3-Board ist von CJE Micros, aber die Anleitung hier zeigt ein ganz anderes Board:

http://chrisacorns.computinghistory.org ... E_ARM3.pdf

Bei meinem steht noch ein FPA-Subboard senkrecht drauf. Das würde ich einfach abziehen, da ich ja gar keinen CoPro habe.
Das FPA Board ist in der Anleitung aber durchaus mitbeschrieben. Und wenn Deines auch so eine komische Platine in L-Form hat, wird es schon die gleiche sein.
MarkL hat geschrieben:Die angeschrägte Markierung am Sockel auf dem Mainboard sehe ich schon. Die fluchte ich dann mit dem erhabenen Punkt(?) auf dem Arm3-Chip an einer seiner 4 Ecken, oder ? Die Platine wird ja nicht die Leiterbahnen um 90 Grad oder mehr noch drehen ?
Normalerweise haben die ARMs auch so eine leicht schräge Ecke und können dann eigentlich gar nicht verkehrt eingesetzt werden. Keine Ahnung, wie Dein Adapterboardanschluß aussieht, im Zweifelsfall würde ich vorschlagen, dann lieber mal nach einem Datenblatt für den Chip zu suchen und das dann danach auszurichten. So eine Platine macht, gerade bei solchen Bastelsachen, auch mal unvorhergesehenes - man sollte also nicht von einer 1:1 Verbindung ausgehen, wobei es natürlich trotzdem das Naheliegendste wäre.

Was Du auch noch gucken kannst: ob der MEMC der in der Anleitung verlangte MEMC1a ist.
MarkL hat geschrieben:Das könnte ein netter Gebrauchsrechner werden, wenn er denn zum Laufen kommt. Mein A7000 ist ja stilistisch nicht so das Ding, wenn das RiscOS zum Arbeiten und Programmieren auch schon Spaß bereitet. Der A3010 ist mir dazu immer zu lahm gewesen.
Na ja, ARM3 ist schon gut. Aber soviel langsamer ist ein 3010 dann auch nicht.

Verfasst: 19 Sep 2018, 10:39
von hubersn
MarkL hat geschrieben:Danke für den Input. Diverse tolerante Monitore habe ich schon . Hauptsache ich mache den VIDC nicht kaputt bei der Probiererei. Was ist eigentlich der beliebteste Wackelkandidat in Sachen Empfindlichkeit unter den Archimedes-ICs ?
Insgesamt sind die Chips sehr robust, da hört man selten von Defekten. Meist sind es Leiterbahnen, Netzteil oder Kondensatoren, die Ärger machen. Manchmal auch das RAM.

ARM3-Upgrades sind aufgrund kaputter Sockel-Connectoren anfällig - ist halt eine Steckverbindung mehr als "normal". Du hast nicht zufällig noch einen ARM2 irgendwo in petto zum Testen?

Bei den alten Archimedes-Modellen musst Du nur aufpassen, NIEMALS den Monitor im laufenden Betrieb an- und abstecken. Die Leitungen sind nicht anständig vom VIDC entkoppelt, das kann den Chip tatsächlich töten.

Gruß
hubersn