BeagleBoard - Interesse?!

Moderator: Patrick

HöMi
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Beitrag von HöMi »

Hi Olaf,

ein schneller x86, so wie er heutzutage in der Regel verkauft wird ist laut und verbraucht wahnsinnig viel Strom. Da hätte ich keine Lust, mich meinen Arbeiten unter RISC OS zu widmen.

Aber gut, es gibt natürlich auch hochwertige, leise Systeme, wie z.B. hier

http://www.silentmaxx.de/kategorielisti ... media.html

Aber ein schneller x86, mit Windows ist auch anfällig und wird von Tag zu Tag anfälliger, wie man hier nachlesen kann:

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/1268769/

Da finde ich es schon sinnvoll, sich mit anderen (Nischen-) Systemen zu befassen. Aber wer auf diese Sicherheit verzichten kann, ok.

Dann stellt sich noch die Frage, was geht unter einer RISC OS-Emulation alles und was nicht. Die kann ich leider nicht beantworten.

Interessant ist auch das Thema Backup. Wie backupfreundlich ist eine Emulation? Ich sichere meine stabil laufenden Systeme regelmäßig und spiele sie alle paar Monate wieder ein, um die stabilen Neuerungen mit ins Backup aufzunehmen. Manche Programme erfordern dabei eine Spezialbehandlung.

Aber ohne Frage ist so eine Emulation auch bequem. Da stellt sich dann die Frage, wie viel Bequemlichkeit man sich leisten möchte. Ich bin sogar gerade dabei, meine Unbequemlichkeit weiter zu steigern, indem ich meine Homebanking-Aktivitäten komplett auf einen gesonderten Rechner auslagere (der dann nur für diese Aufgabe da ist), um der in diesem Bereich steigenden Kriminalität möglichst aus dem Weg zu gehen.

HöMi


MfG HöMi
Artchi
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Beitrag von Artchi »

[quote="Olaf"]Hm, welchen Vorteil hätte denn ein solcher Rechner mit dem BeagleBoard gegenüber einem (schnellen) x86 mit Virtual Acorn?
[/quote]Ich selber benutze seit Jahren Windows, und das sehr zufrieden. Auch die x86-CPUs sind heute sehr gut geworden in Bezug auf Leistung/Stromverbrauch. Mein Athlon64 X2 mit 64 Bit-Windows läuft kaum hörbar. Die schon recht leise Festplatte hängt in einem Gummiband-Rahmen und man hört nur noch den Schreiblesekopf, wenn er sich bewegt. Die CPU hat Cool&Quiet und der Lüfter läuft mit minimaler Drehzahl. Meine Grafikkarte hat gar keinen Lüfter.

Ich habe also keinen Grund meinen PC schlecht zu reden. Und ich bin auch zufrieden. Nebenbei nutze ich VirtualRPC darauf, und es läuft sehr gut, da der RiscPC sehr gut emuliert wird.

Warum braucht es also ein BeagleBoard? Eigentlich ganz einfach: RISC OS ist kein x86-Betriebssystem. Also braucht man dafür die passende Hardware bzw. Plattform. Wenn eine Plattform nicht existiert, ist sie tot! Die Emulation zeigt mir und meiner Umgebung: das System ist tot. Es existiert keine Plattform. Es ist irrsinnig, ein anderes OS zu booten, um darauf ein Wunsch-OS betreiben zu können.

Damals war es umgekehrt: wir haben einen A3010 oder A5000 gehabt, und darauf einen x86-PC emuliert! Das zeigt mir eines: damals war die RISC OS Plattform überlegen, heute ist sie unterlegen.

Wenn das RISC OS auf dem BB-xM läuft, hat RISC OS die IBM-PCs nicht überholt, aber gut aufgeholt. Die Plattform spielt wieder eine Rolle! Ich kann die Plattform "anfassen" und sie ist "greifbar".

Natürlich wird man mit dem BB-xM keine scharen von PC-Anwender gewinnen, da hat selbst Apple es nicht leicht. Aber das BB-xM wird für ex-RISC OS User wieder interessant. Weil wieder Anwendungen auf einer aktuellen RISC OS-Plattform möglich sind, ohne x86-PC.
Artchi
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Beitrag von Artchi »

[quote="Olaf"]Außer natürlich, daß "ARM" draufstehen würde ;-)[/quote]Ich muß dir sagen, das mir persönlich die ARM-CPUs gar nicht entscheidend sind. Die ARMs sind heute für mobile Systeme (Smartphones usw.) optimal. Aber für Desktop-Aufgaben kann ich gerne darauf verzichten. Mir wäre es sogar lieber, wenn RISC OS nativ auf AMD64 laufen würde und ich dadurch viel mehr HW-Auswahl hätte. Solange die ARMs weniger Leistung als PC-CPUs haben, bin ich nicht auf ARM scharf. ARM sehe ich persönlich als notwendiges Übel an, um RISC OS betreiben zu können.

Mich interessiert aber das Betriebssystem RISC OS, seine Konzepte, und die spezielle Software, die darauf läuft. Und nicht der ARM.

Übrigens hat damals ARM die Firma Acorn fallen lassen, nachdem die ARM-Aktieninhaber Acorn nicht mehr tragen wollten. Obwohl ARM ohne Acorn gar nicht existieren würde. Das vergessen anscheinend viele.
HöMi
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Beitrag von HöMi »

Damals war das Thema RISC CISC noch total spannend. Da hat die RISC-Idee der CISC-Technologie mal gezeigt wo der Hammer hängt. Aber heute ist das doch alles kein Thema mehr. Die Technologien sind verschmolzen, werden quasi artgerecht in ihren Nischen eingesetzt und der Anwender will und muss davon gar nichts mehr wissen. Einzig wichtig ist es, das es Konkurrenz gibt, die nicht nur die Entwicklung belebt, sondern auch für eine wirtschaftlich gesunde Vielfalt sorgt. Man stelle sich vor, es gäbe nur Intel, wie schrecklich. Obwohl es in vielen Bereichen unserer Gesellschaft im Prinzip immer mehr auf Monopole/Oligopole hinaus läuft. Angeblich kann der Konsument hier ja immer alles richten (was ich persönlich stark bezweifle) und so sagt ein Konsument, der sich z.B. ein BB anschafft halt "Nein!" zu Microsoft, Intel oder AMD oder ...

Übrigens, dem Argument von Artschi "Wenn eine Plattform nicht existiert, ist sie tot!" kann ich nur voll beipflichten.

Gruß


MfG HöMi
cms
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Beitrag von cms »

Ein Emulator bildet immer nur die native Hardware nach und kann nicht wirklich 100%ige echte RISC OS Hardware nachbilden. Das wird beim Amiga, Atari und wie sie noch heißen auch nicht anders sein.

Ein Staat, in dem alle verdächtig sind, ist selbst verdächtig

www.arcsite.de
www.risc-os.de
hubersn
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Beitrag von hubersn »

Ich bin ja eigentlich ein Freund der Emulator-Lösung, einfach weil sie sehr viel Potenzial hat, ein Randgruppen-Betriebssystem mit der notwendigen Software für die tägliche Arbeit auszustatten und für die leistungsfähige Hardware nebst Treiberunterstützung zu sorgen.

Nun steht und fällt dieses Potenzial aber mit der Qualität der verfügbaren Emulatorlösung. Und da sieht es nun weniger gut aus - Virtual-RPC ist eigentlich ein Emulator von unglaublich schlechter Qualität, wenn man bedenkt, dass er für teuer Geld verkauft wird. Es gibt jedesmal beim Versionswechsel von Windows Scherereien, es gibt noch immer keine anständige 64bit-Version, HostFS ist von katastrophaler Qualität, die Geschwindigkeit der Emulation ist eher durchwachsen, und das alles noch gekrönt von einem üblen Kopierschutz. Ganz zu schweigen davon, dass RISC OS 5 nicht unterstützt wird.

RPCemu hat Potenzial, ist aber noch lange nicht so "rund", um eine endbenutzertaugliche Lösung anzubieten.

Und seit es das BeagleBoard xM gibt, braucht man auch schon einen extrem potenten PC, um RISC OS mit derselben Geschwindigkeit emulieren zu können. Und wenn man sich die ARM-Roadmap mit dem Cortex-A15 anschaut, sieht es eher so aus, wie wenn die CPU-Power von ARM und x86 sich zukünftig wieder eher annähert - Zeit wäre es ja auch, denn seit dem StrongARM ist die Lücke immer größer geworden.

Ich würde mich freuen, wenn zukünftig für RISC OS weiter beide Varianten, Emulation und native Hardware, verfügbar bleiben und qualitativ zulegen. Nicht zuletzt glaube ich auch, dass wir dauerhaft, wenn wir RISC OS in größerem Umfang weiterentwickeln wollen, um eine betriebssystemeigene Emulationslösung a la Aemulor nicht herumkommen. Denn es gibt massig alte Software, die nicht mehr gepflegt wird, und die durch scheinbar harmlose Änderungen auf OS-Ebene plötzlich nicht mehr läuft, sei es weil sie Annahmen über die Hardware gemacht haben, oder API-Definitionen etwas optimistisch interpretiert haben. Und für ein OS wie RISC OS, wo die Software eh nicht auf den Bäumen wächst, ist es nicht akzeptabel, Altsoftware zu verlieren.
Olaf
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Beitrag von Olaf »

[quote="hubersn"]
Und seit es das BeagleBoard xM gibt, braucht man auch schon einen extrem potenten PC, um RISC OS mit derselben Geschwindigkeit emulieren zu können.
[/quote]

Das ist doch mal 'ne Aussage! Ich selbst nutze die Emulation ja (noch immer) nicht, da mir der SA-RPC (noch immer) reicht. Wenn ich aber den Benchmarks des VirtualRPC-Vertreibers glauben darf, so wäre die Emulation, selbst mit meinem altersschwachen x86 immer schneller als der SA-RPC, womit durchaus schon Liebäugelei mit dem Emulator stattgefunden hat.
Wenn's allerdings mit dem Beagle sehr viel besser aussehen würde, wäre das wohl eher die Richtung zur Orientierung - zumal sicherlich, wenn man sich denn tatsächlich mal zur Emulation entschließen würde, auch bald der Wunsch nach einem neuen PC käme, der nicht die Technik von vor 8 Jahren hat ;-)

[quote="Artchie"]
Ich kann die Plattform "anfassen" und sie ist "greifbar".[/quote]

Auch ein Argument - unseren Falcon fand ich seinerzeit schon mal irgendwie ätzend, weil er im Tower verbaut war ...
Leider nur ist das Beagle nicht "exklusiv" für RiscOS - wäre natürlich dann irgendwie noch schöner ...
Acorn RiscPC/SA OS4.02,PC (XP + SuSE 9.3)
Olaf
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Beitrag von Olaf »

Nun gibt es ja bei A4 ein Angebot eines "Komplettrechners".

Bleibt nur die Frage (wie so bei Risc OS üblich ...), was kann man mit solch einem Rechner (Mal ganz davon abgesehen, daß auf jeden Fall noch eine HDD und ein opt. LW hinein (???) gehören ...) anfangen?

Läuft die alte geliebte Software (Textease, TechWriter, NetSurf, WebsterXL ...) darauf, kann man mit diesem Rechner auf befriedigende Art und Weise im WWW herumspazieren usw.?

Oder ist es (noch) das, wie es heißt: experimentell?
Acorn RiscPC/SA OS4.02,PC (XP + SuSE 9.3)
cms
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Beitrag von cms »

Mehr Infos zu RISC OS 5 findet man hier: http://www.riscosopen.org/content/documents
Das BeaglBoard läuft unter Cortex-A8 Port und dort gibt es die Cortex-A8 software compatability list. Ein Teil Deiner Frage sollte damit beantwortet sein. Das ist nebenbei ein Wiki, sprich man kann selber die Seiten ändern und erweitern. Einige Programme laufen nicht und werde nativ auch nie laufen. Ob es irgendwann Aemulor für das BeagleBoard geben wird, steht in den Sternen. Aber da steht RISC OS nicht allein. Mit jeden bedeutenden Schritt nach vorne, also, RISC OS 3, Risc PC, StrongARM und IYONIX pc/A9home, hat es auf der Softwareseite leider Verluste gegeben.

Ich habe noch kein BeagleBoard, aber würde die RISC OS Portierung als in Arbeit bezeichenen. Das meiste läuft, an einigen wird noch gearbeitet und ein paar Dinge stehen noch auf der Liste und andere sind Zukunftsmusik. So wie es aussieht dauert es auch nicht mehr lange bis die Konfiguration auf der SD Karte gespeichert wird, Stichwort CMOS. Hört sich vermutlich schlimmer an als es in wirklich ist. Aber das bedeutet auch, dass man schon von Zeit zur Zeit sich ein neues ROM Image runterladen sollte und das einspielen sollte.

Ein Staat, in dem alle verdächtig sind, ist selbst verdächtig

www.arcsite.de
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Olaf
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Beitrag von Olaf »

Auf die Kompatibilitätsliste hätte ich ja auch selbst kommen können ...

Nach Durchsicht derselbigen muß ich allerdings auch sagen, daß dieses BeagleBoard für mich nicht wwirklich infrage kommen wird, denn ich habe erst jetzt bemerkt, mit welch alten Versionen von Software ich arbeite ... Und die sollen wohl sämtlichst nicht funktionieren ...
Updates auf die neueren sind wohl kaum noch wirtschaftlich, zumal ich z.Z. mit den alten durchaus 100%ig zufrieden bin. Der RiscPC ist zwar alt, läuft aber :-)
Acorn RiscPC/SA OS4.02,PC (XP + SuSE 9.3)
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