RISC-Applikationen sollen auf Intel-Prozessoren laufen

Moderator: Patrick

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Mungomango
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Beitrag von Mungomango »

So lautet die Überschrift in einer [url=http://www.golem.de/0603/43819.html]Golem-Meldung.[/url]

Könnte das Auswirklungen auf RISC OS haben? Damit _würde_ man zu leistungsfähiger Hardware kommen, auf welcher RISC OS native läuft.

Grüße

Lars
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Olaf
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Beitrag von Olaf »

Ohne mich hier zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen, aber es ist von "RISC-Applikationen" die Rede und weiter dann von PowerPC-Prozessoren. Habe da von ARM-Prozessoren nichts entdecken können ...
Könnte es sein, daß "RISC" nicht gerade ein präziser Begriff bzgl. den tatsächlich verwendeten Befehlen und der Prozessor-Architektur ist?
Acorn RiscPC/SA OS4.02,PC (XP + SuSE 9.3)
BglBttr
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Beitrag von BglBttr »

Was Transitive (englische Firma) macht, ist den Binär-Code übersetzen. Sehr effizient und für RISC OS vollkommen uninteressant. Die erwähnten "Applikationen" greifen auf vorhandene APIs zu und auf abstrahierte 'Hardware'. Nix mit VIDC und MEMC mumbojumbo...
SGI benutzt den Transitive-Stoff für alte IRIX Sachen, die auf LINUX/Itanium laufen sollen.
Nichts wirklich neues, Transmeta oder FX32 wabern durchs Gehirn. Das hier ist Stoff für Leute, die wirklich teure _Applikationen_ am Leben halten wollen/müssen, nix' für "on a thursday".
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hubersn
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Beitrag von hubersn »

Wenn ich mich recht entsinne, ist Itanium doch das Kind des Intel-HP-Joint-Ventures. Von daher läge es nahe, unter "RISC" den guten alten HP-PA-RISC zu verstehen - und in der Tat gibt es da noch einen großen Sack von Altanwendungen, die immer noch auf solchen Kisten läuft.

Während die Meldung direkt ganz sicher nichts mit RISC OS zu tun hat, ist doch eines klar: Emulationstechniken sind heute sehr viel weiter fortgeschritten als man es sich vor Jahren noch vorstellen konnte. Sowohl Architekturemulationen (siehe VMWare und Konsorten) als auch Prozessoremulationen (Apples doppelter Umstieg - erst von Motorola 68xxx auf PowerPC, jetzt von PowerPC auf Intel - wurde erst dadurch einigermaßen schmerzfrei). Was heutzutage an JIT- und HotSpot-Techniken möglich ist, ist wirklich erstaunlich. Das passende Beispiel für die RISC OS Welt ist natürlich VirtualRPC, und teilweise auch Aemulor.

Schon mit einem vergleichweise simplen JIT wie in VirtualRPC ist man in der Lage, auf einem 2 GHz x86-Prozessor einen 600 MHz native ARM in der Performance zu übertreffen. Da nicht davon auszugehen ist, dass sich die Performance-Schere zwischen ARM- und x86-Prozessoren in der nächsten Zeit schließt, sollte klar sein, dass die Zukunft von RISC OS nur im Emulationsmarkt liegen kann - dort kann man maximalen Nutzen aus dem Massenmarkt ziehen (ständig aktuellste Hardware, phantastische Hardwareabstraktion durch das Host-OS, keine Notwendigkeit für hardwarespezifische Treiberprogrammierung etc.).
Mungomango
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Beitrag von Mungomango »

Das mit der Emulation ist sogar beim Palm so. Waren die alten Geräte um einen 68xxx (Motorola Dragonball in verschiedenen Ausführungen) gebaut, kommt heute ein ARM-Derivat zum Einsatz. Fast alle alte Software wird von PalmOS erkannt und in einem 68xxx-Emulator ausgeführt. Der User merkt davon nichts. Außer daß die Programme natürlich rasend schnell sind.

Selbst einige heuutige und aufwendige Palm-Software greift auf die OS-eigene 68xxx-Emulation zurück. Sehr aufwendige Programme (Navis) sind natürlich im nativen ARM-Code geschrieben.

Wenn jemand hier einen Palm oder ein anderes Gerät mit PalmOS ab der Version 5.xx hat und mit dem Programm "Filez" nach Dateien mit dem Dateityp "a68k" sucht, wird er sein blaues Wunder erleben ;)

Grüße

Lars
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BglBttr
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Registriert: 04 Mär 2005, 20:58

Beitrag von BglBttr »

Ich hoffe, alle hier haben das:

[url]http://www.drobe.co.uk/riscos/artifact1551.html[/url]

schon gesehen...
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