PandaBoard

Moderator: Patrick

hubersn
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Beitrag von hubersn »

Ja, die schöne neue ARM-Welt der leistungsfähigen CPUs führt uns nun in den von den x86-PCs bekannten Teufelskreis: kaum findet man eine prima Plattform (BeagleBoard xM), schon kommt das bessere Modell um die Ecke:

http://pandaboard.org/

Cortex-A9, 1 GHz, 1 GB RAM, Bluetooth, WLAN, Dual Screen Ouput...
Artchi
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Beitrag von Artchi »

Ja, das ist natürlich noch besser als BB-xM!

http://www.omappedia.org/wiki/File:PandaBoard_Setup.png

Hat der Cortex-A9 auch eine FPU?

Das WLAN und 1 GB RAM ist genial.

Frage: gibt es auch Enduser-Boards? Das ist doch ein Developer-Board, was man da bestellen kann?
hubersn
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Beitrag von hubersn »

[quote="Artchi"]Ja, das ist natürlich noch besser als BB-xM!

http://www.omappedia.org/wiki/File:PandaBoard_Setup.png

Hat der Cortex-A9 auch eine FPU?
[/quote]

Ja. Angeblich doppelt so schnell wie beim Cortex-A8.

[quote]
Das WLAN und 1 GB RAM ist genial.
[/quote]

WLAN scheitert halt momentan unter RISC OS drastisch, weil kein Protokoll-Stack jemals portiert wurde.

Auch der zweite Core wird vermutlich noch lange unter RISC OS sich langweilen...

[quote]
Frage: gibt es auch Enduser-Boards? Das ist doch ein Developer-Board, was man da bestellen kann?[/quote]

Wenn ich das richtig gelesen habe, dauert es noch recht lange, bis an Enduser ausgeliefert wird - beim BeagleBoard waren es glaube ich rund 6 Monate von "Boards existieren" bis "Enduser können jetzt bestellen".
cms
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Beitrag von cms »

Steffen deutete es ja schon an, die Gefahr sich mit jeden neuen Board zu verzetteln darf man nicht übersehen. Ich denke man sollte erst Mal den Cortex-A8 Port gut zum laufen bekommen. Über einen zweiten plus Core des Cortex-A9 hat man sich mal gerade Mal Gedanken gemacht. Eine Unterstützung von VFP oder 3D des BeagleBoards steht noch aus und es gibt noch einige weitere Baustellen um die ganze Geschichte rund zu bekommen. Wenn man die wichtigsten Baustellen weitesgehend im Griff hat und das BeagleBoard gut läuft sollte man sich der nächsten Stufe annehmen. In ein paar Monaten kommt das nächste Board mit vier Cores oder mit 1,5 GHz und dann ein paar Monate später ...

Ein Nachteil teilt sich aber das BeagleBoard(-xM) mit dem PandaBoard. Die haben keinen SATA Anschluß und so muss man eine Festplatte via USB anschliessen.

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Artchi
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Beitrag von Artchi »

Das BB-xM und PandaBoard haben keinen SATA oder IDE? Das ist mir bisher gar nicht bewusst gewesen.

OK, aber USB 2.0 ist schon drauf?

Das ist natürlich echt ein Nachteil, bei diesen eigentlich für den Mobile-Markt ausgelegten Boards. Eine echte Desktop-Alternative sind sie einfach nicht.

Aber ich will mich nicht beklagen. Besser als gar nichts. ;) Ein Dauerzustand sollte das nicht sein, sonst hängt RISC OS wieder irgendwo fest. Nicht das ich nachher nen Quadcore-ARM habe, aber ich muß warten um ein großes JPEG von der HDD zu laden, weil der USB der Flaschenhals ist.

Ich frage mich mittlerweile, warum Castle u.a. nicht auch solche Boards entwickeln können? Aber mit ein paar mehr für den Desktop-Markt gerechten Eigenschaften. Z.B. SATA und einfach nur mehr RAM bzw. RAM-Slots. So viel komplexer und extrem teurer kann das ja nicht sein, oder?

...sehr merkwürdig.
cms
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Beitrag von cms »

[quote="Artchi"]Ich frage mich mittlerweile, warum Castle u.a. nicht auch solche Boards entwickeln können?[/quote]
Gähn, manche Diskussionen enden nie. Maximal 1.000 Boards für RISC OS oder 10.000 Boards für Linux ist schlicht ein wirtschaftlicher Unterschied.

Ich behaupte mal die Entwicklung des BeagleBoards hat 200.000 Dollar gekostet und man hat kalkuliert das 10.000 Boards verkauft werden. Sprich pro Board gehen 20 Dollar in die Entwicklung. Hätte man das Board für RISC OS entwickelt und wurde optimistisch auf 1.000 Einheiten gerechnet, wären das 200 Dollar pro Board nur für die Entwicklung. Kommen die eingesetzen Bauteile hinzu, die bei 10.000 Stück etwas günstiger zu haben sind als 1.000 und dann muss das Board hergestellt werden und so weiter. Und schon kostet der eine Rechner 500 Euro und der andere 1.000. Sicher man kann auch eine Board für RISC OS, Linux, Windows CE und so weiter entwicklen. Dazu müßte Castle eine Menge Geld in die Hand nehmen.

Und vielleicht ist es noch nicht aufgefallen, aber Castle letztes Lebenszeichen war meines Wissens die Zustimmung für RISC OS 5.16. In Sache RISC OS steht bei Castle die Räder still. Aber, das muss man dick untersteichen, haben Castle RISC OS 5 nicht im Keller vergammeln lassen, sondern über ROOL offengelegt!!! Man muss es leider sagen, diese RISC OS 5 Geschichte inklusive dem IYONIX pc war offensichtlich eine wirtschaftliche Katastrophe für Castle.

Wenn ich das richtig sehe gibt es beim BeageBoard-xM und auch beim PandaBoard die Möglichkeit der Erweiterung abseits von USB, RS 323 und so weiter. Das wäre ein Ansatz den man mal untersuchten sollte. Und wie war das beim Risc PC und Festplattenzugriffe? Mein altes Gedächnis sagte 16 MHz Bus. Ist USB 2.0 nicht vielleicht etwas flotter? Ja, im Vergleich zum IYONIX pc oder dem A9home wird es ein Rückschritt sein. Zum Glück ist RISC OS selbst ja recht sparsam mit den Plattenzugriffen. Aber natürlich gilt das nicht für Bilder und so weiter. Zusätzlich ist das mit den Festplatten auch noch eine wichtige Baustelle von RISC OS 5. Der aktuelle Stand ist da eigentlich unzumutbar. Aber das steht schon auf der To-do-Liste.

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Artchi
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Beitrag von Artchi »

Ich habe doch überhaupt nichts darüber geschrieben, das es ein spezialisiertes RISC OS Board sein soll? Ob Castle u.a. dann das Board auch für andere Betriebssysteme verkaufen, kann mir doch egal sein. Nur bedient nun mal Beagle und Panda nicht den Desktop-Markt.

Was hindert Castle daran, ein ähnliches Board zu entwickeln, mit SATA und RAM-Slots? Die Boards kann man dann auch sicherlich mit Ubuntu und weiß der Geier betreiben. Weil SATA und RAM-Slots drauf kommen, wird deshalb die Ubuntu-Fraktion nicht aufschreien und brüllen: "Nein, wie könnt ihr uns nur SATA antun?!"
cms
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Beitrag von cms »

[quote="Artchi"]Ich habe doch überhaupt nichts darüber geschrieben, das es ein spezialisiertes RISC OS Board sein soll? Ob Castle u.a. dann das Board auch für andere Betriebssysteme verkaufen, kann mir doch egal sein. Nur bedient nun mal Beagle und Panda nicht den Desktop-Markt.[/quote]
Ja, stimmt. Aber ich habe auch ein "Board für RISC OS, Linux, Windows CE und so weiter" einbezogen. Wenn auch direkt für Castle verworfen.

[quote="Artchi"]Was hindert Castle daran, ein ähnliches Board zu entwickeln, mit SATA und RAM-Slots?[/quote]
Geldmangel?

[quote="Artchi"]Die Boards kann man dann auch sicherlich mit Ubuntu und weiß der Geier betreiben. Weil SATA und RAM-Slots drauf kommen, wird deshalb die Ubuntu-Fraktion nicht aufschreien und brüllen: "Nein, wie könnt ihr uns nur SATA antun?!"[/quote]
Ja, man könnte durchaus auch solche Boards entwickeln - nur wird das keine Firma aus dem RISC OS Umfeld sein. Ich ersetze mal Ubuntu durch Linux. Sicher würden die Linuxleute nicht "aufschreien und brüllen", sondern ein anderes Board nehmen wenn die halt SATA nicht brauchen und mitbezahlen wollen. Ich gehe auch davon aus, das SATA oder so eher selten gebraucht wird und dann oft durch SSD via USB ersetzte werden kann. Wie Du schon richtig erkannt hast sind weder das BeagleBoard noch das PandaBoard für den Desktop ausgerichtet.

Aber man sollte das nicht zu sehr aufbauschen, den insgesamt ist das BeagleBoard-xM ein Schritt nach vorn. Nur IYONIX pc und A9home Besitzer machen hier einen Rückschritt. Ich als A9home Benutzer muss aber auch sagen, das ich viel auf meinen kleinen Fileserver ausgelagert habe um so wenig wie möglich das verbugte Dateisystem zu nutzen. Insbesonders der Umstieg von POP3 auf IMAP hat den Einsatz von DiscKnight stark verringert.

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cms
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Beitrag von cms »

Vielleicht müssen wir uns einfach nur etwas gedulden und auf die Server warten, die ARM ja angedacht hat. Die sollten direkt mit Festplatten umgehen können. Das wird aber noch eine Weile dauern und RISC OS 5 kann mit so etwas auch noch nicht wirklich umgehen. In der Zwischenzeit gibt es ja das BeagleBoard-xM und wird auch schon heute halbwegs unterstützt. Oder halt das PandaBoard, wenn es dann mal von RISC OS 5 unterstützt werden sollte.

BTW: Es ist aber schon interessant, was da in den letzten Jahren bei ARM und Intel passiert. Der Atom war von Anfang an eine Kampfansage an ARM und auf ARM Seite wird geantwortet. Es ist halt ein Marktbereich in dem auch Intel mitspielen möchte und dabei werden ein paar Krümmel in Form von Hardware für uns abfallen.

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hubersn
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Beitrag von hubersn »

Es gibt ja durchaus Alternativen, z.B. die meisten SoCs von Marvell, die S-ATA anbieten. Aber irgendeinen Haken gibt es fast überall (siehe z.B. rd-client mit dem Marvell Kirkwood - schick, mit S-ATA, aber leider ganz übel unterdokumentierter Grafikchip. Oder die Plugs, die haben gar keinen Videoausgang, da muss dann eben Video über USB - auch nicht optimal).

Es gibt da auch was BeagleBoard-ähnliches mit S-ATA, das HawkBoard, aber das hat halt nur 128 MB RAM, Analog-Video und einen 300 MHz ARM9 - irgendwie auch keine Alternative.

In der Zwischenzeit heisst es: USB-Optimierungen, um die USB-Festplattenperformance in die Nähe des UDMA-100 des IYONIX zu bekommen. Schwer, aber nicht unmöglich. Und ob es der wichtigste Optimierungspunkt für typische RISC OS-Anwendungen ist, wage ich noch zu bezweifeln.
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